Wetterpflanzen

Jede Veränderung macht sich bemerkbar – auch in der Natur. Pflanzen zum Beispiel reagieren besonders sensibel auf Feuchtigkeit, Wärme und Licht und je nach Intensität der Witterung verändern auch ihr Aussehen. Manchmal sind die Veränderungen mikroskopisch klein und für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar, oft genug jedoch können wir sie beobachten. Und genau an diesen Pflanzen können wir das Wetter ablesen. Man nennt sie deshalb auch Wetterpflanzen oder Zeigerpflanzen. Die Bauern allerdings wissen schon lange, dass es unmittelbare Zusammenhänge zwischen dem Wetter und der Tier- und Pflanzenwelt gibt, weshalb sich diese Erfahrungen auch in den Bauernregeln wiederspiegeln. Einige diese Wetterpflanzen sollten dem Volksglauben nach auch vor Gewitter, Unglück oder bösen Geistern schützen. Mit diesem Hintergrund entstand schließlich auch der angelsächsische Neunkräutersegen.

Im folgenden ein Überblick über die bekanntesten, heimischen Wetterpropheten in Baum- und Pflanzengestalt:

Eiche
Sobald die Eiche auffällig viele Früchte trägt, ist das ein Zeichen für einen knackigen Winter. Aus einem ganz einfachen Grund: Die Natur sorgt vor! So bekommen die Tiere mehr zu essen, als sonst und können den Winter besser überstehen. Selbe Faustregel gilt auch für die Buche und ihre Früchte.

Tanne
Die Zapfen der Tanne fangen bei drohendem Regen an, sich zu schließen. Da es eine Weile dauert, bis alle Schuppen geschlossen sind, kann man diesen Prozess gut beobachten und ist rechtzeitigt vor dem Regen gewarnt. Sobald gutes Wetter in Sicht ist, öffnen sich die Schuppen des Tannenzapfens natürlich wieder.

Distel
Im Gegensatz zum Tannenzapfen öffnen sich Disteln kurz bevor es zu regnen beginnt.

Waldmeister
Wenn Regen bevorsteht, duftet Waldmeister besonders stark und auffällig. Das macht ihn zu einem zuverlässigen Wetterpropheten, auch oder gerade wenn man im Wald ist.

Frauenmantel
Der Frauenmantel ist ein wahrlich beliebtes Hygrometer. Sobald sich Regen ankündigt, „schwitzt“ die Pflanze indem sie Wasser durch feine Poren am Blattrand ausscheidet. Die vielen kleinen Schwitzwassertropfen sehen wie Tautropfen aus, woher die Pflanze auch ihren lateinischen Namen hat. Diese Tropfen waren bei den Druiden äußerst begehrt und wurden tradionell für rituelle Reinigungen verwendet.

Königskerze
Im Volksmund heißt es, dass die Königskerze in der Nähe eines Hauses vor Blitzen schützt und ein Grundstück ohne Königskerze Blitze anzieht. Als Wetterprophet zeigt die Blütenspitze, welches Wetter zu erwarten ist. Wenn sich die Blütenspitze nach Osten neigt, kommt schönes Wetter – bei einer Neigung nach Westen gibt es schlechtes Wetter.